Die Kraft der Ressource in der Nervensystem-Arbeit

Die Kraft der Ressource in der Nervensystemarbeit

geschätzte Lesezeit: 5 Minuten

Du möchtest ein tieferes Verständnis für dich selbst entwickeln, deine innere Regulation verbessern und dich voll und ganz als vollständig empfinden? Dann bist du hier genau richtig. In diesem Artikel gehe ich auf die enge Verbindung zwischen bewusst erlebten Ressourcen und Regulation im Nervensystem ein. Ressourcen können Dir ein Gefühl von Präsenz vermitteln und Dich mit deinem Kern und Deiner Kraft in Kontakt bringen. Ressourcen fördern Deine persönliche Entwicklung hin zu tief empfundener Sicherheit in Dir selbst.

Ich wünsche mir, dass dieser Blogpost Dich ermutigt und inspiriert, Deinen eigenen Ressourcenkoffer zusammenzustellen, um in jeder Lebenslage auf diese wertvollen Werkzeuge zurückgreifen zu können.

Definition einer Ressource

Eine Ressource aus Sicht der Nervensystem-Arbeit ist eine Kraftquelle, eine Quelle für Energie und ein Hilfsmittel, uns selbst Gutes zu tun.

Es ist also alles, was uns hilft ein Gefühl von Präsenz, Selbst und Integrität zu bilden oder zu erfahren. Ressourcen führen zu Regulation und entstehen durch Regulation.

  • alles, was uns hilft unser Leben entlang unserer eigenen Bedürfnisse zu gestalten
  • alles, was uns mit unserer Fähigkeit uns zu regulieren in Kontakt bringt
  • Ressourcen sind Brücken, um uns mit dem Hier und Jetzt und uns selber zu verbinden
  • Ressourcen sind innere und äussere Anker für gefühlte Sicherheit, Genuss oder Regulation

Ressourcen sind Kraftquellen so zu leben wie uns guttut. Das ist wichtig, um das eigene Erleben, das so oft mit der Vergangenheit verknüpft ist, ins sichere Hier und Jetzt zu bringen. Es ist die Essenz für ein liebevolles, wohlwollendes Leben mit uns selbst.

Ressourcen geben uns ein Gefühl, im Hier und Jetzt regenerieren und Kraft schöpfen zu können.

Diese Arten von Ressourcen gibt es

Ressourcen sind unverzichtbar in der traumasensiblen Begleitung.

Innere Ressourcen

Sind Faktoren, die wir in uns selbst wahrnehmen können

  • Fähigkeiten
  • Stärken
  • Neigungen
  • Talente
  • Eigenschaften
  • positive Erinnerungen
  • Erfahrungen
  • Stimmungen und Gefühle: z. Bsp. Fähigkeit Freude zu empfinden, Romantik bei Kaminfeuer, Humor
  • angenehme Körperempfindungen – bewusst warm duschen, duftend eincremen, mit der Hand über glattes Holz streichen
  • innere Haltung z Bsp. des Wohlwollens, mit uns selbst Freundschaft zu schliessen
  • Visionen und Ziele in uns
  • Kreativität und Ideen, die uns in lebendige Energie versetzen
  • innere Verbundenheit, Bewusstsein für unsere Innenwelt
  • erfolgreiche Strategien

Äussere Ressourcen

sind Elemente, die ausserhalb von uns selbst existieren

  • Orte wie Dein Lieblingsort, Urlaubsort, Lieblingscafé, Meditationsplatz
  • Tätigkeiten in denen wir uns mit dem Leben verbunden fühlen z.Bsp. Hobbies, Lesen, Tanzen, Musizieren, Philosophieren
  • Finanzielle Mittel – Teilhabe an Ressourcen ermöglichen
  • Arbeit, die Freude macht
  • Musik selber machen oder hören
  • Sinnliche Genüsse wie Massagen, Kunstgaleriebesuch, genussvolles Essen, weiche Kissen
  • Mutter Natur voller Seen, Meereswellen, Bäume, Wald, Berglandschaft, Wind, Sonne

Relationale Ressourcen

sind jene Ressourcen, die in Beziehung mit anderen Lebewesen bestehen

  • Beziehung zu anderen Menschen wie Familie, Partner, Freunde, Nachbar, Kollege, Coach oder Therapeut
  • Gruppen
  • Tiere
  • Soziales Engagement

Gründe, warum Ressourcen unverzichtbar sind

Ressourcen fehlen so oft im menschlichen Alltag und wir brauchen diese, um unseren Zustand zu verbessern und innerlich zu heilen.

Früh erfahrene Überforderung oder Hilflosigkeit versetzt uns Menschen in eine Haltung, nach Gefahren Ausschau zu halten, um Sicherheit zu kreieren. Unser Nervensystem ist daher oft nicht in der Lage, nach Schönem, nach Ressourcen Ausschau zu halten.

Ein Nervensystem in der Dysregulation schafft es fast nicht, nach Ressourcen Ausschau zu halten oder in der Hängematte Entspannung zu geniessen. Es ist beschäftigt, Gefahren zu erkennen und verpasst es Schönes, wirklich wahrzunehmen.

Die Kraft der Ressource in der Nervensystemarbeit
Dieser fehlende Blick auf Ressourcen setzt einen Kreislauf in Gang

Der verbaute Zugang zu Ressourcen

Früh erlebte Hilflosigkeit oder Überforderung führt oft zu einem Mangel oder sogar zum Verlust von Ressourcen. Ressourcen werden daher oft nicht genutzt oder nicht erinnert oder sogar bewusst gemieden, wenn sie an negative Erwartungen, Überzeugungen oder Glaubenssätze gekoppelt sind.

Einem Trauma geprägten Nervensystem sind Ressourcen nicht also nicht einfach so zugänglich und es tut gut langsam den eigenen Blick für Kraftspendendes und Schönes im Jetzt zu schulen.

Glaubenssätze, die uns den Zugang zu Ressourcen verbauen

Dies können Erwartungen und Glaubenssätze sein, wie

  • wenn es Freude macht, werde ich sicher nachher bestraft
  • wenn etwas schön ist, passiert gleich was Schlimmes
  • ich darf nicht
  • das verdiene ich nicht
  • das kann nicht echt sein
  • den Preis zahl’ ich dann hinterher

Überlebensstrategien überlagern Ressourcen

Überlebensstrategien werden gebildet um zu überleben und nicht zum Geniessen. Diese Strategien dann sehr häufig Ressourcen, da sie Gutes wollen, aber dysfunktional und destruktiv wirken. Darunter fallen Muster wie Perfektionismus, Kontrollzwang, perfekt Funktionieren, People Pleasing etc. Überlebensmuster machen aufgrund ihrer Natur keine Pause, sie laufen ständig und lassen somit keinen Raum für Innehalten, Feiern oder Genuss.

Die Kraft der Ressource

Um uns dem Dunklen und Schwierigem zuwenden zu können, brauchen wir Anker im Hellen, die uns Kraft geben. Ressourcen sind Anker im Hellen und sie verankern uns mit dem sicheren Hier und Jetzt.

Ressourcen sind wichtige Regulatoren und helfen uns damit, unserem Nervensystem in die Regulation zu begleiten. Ressourcen sind unverzichtbar, um Regeneration zu ermöglichen und zu erlauben.

Stell Dir vor, wie Du eine schöne Erinnerung ins Bewusstsein holst und Dich gleichzeitig fragst, wie Du diese Erinnerung im Hier und Jetzt wirklich körperlich spüren kannst.

Du kannst Dir Ressourcen als Brücken vorstellen. Brücken, die Dich mit

  • Verbundenheit
  • Kraft
  • Lebensfreude
  • Lebendigkeit
  • Motivation
  • Kreativität
  • Zuversicht

verbinden. Ressourcen sind Teil der Lebensqualität, die wir in der Arbeit mit dem Nervensystem anstreben. Ressourcen geben uns einen Vorgeschmack, wie sich unser Leben langfristig anfühlen kann.

Welchen Zugang zu Ressourcen hast Du

Es ist wichtig, dass wir Ressourcen, dies schon da sind, erkennen. Wir müssen anfangen, Ressourcen aktiv zu suchen und neugierig (er)forschen und finden. Wir müssen unsere Ressourcen aktivieren und pflegen.

Wie oft feierst Du nach dem Aufwachen, dass Du noch atmest und noch lebst? Spürst Du das Geschenk, lebendig zu sein, den Sonnenaufgang zu erleben? Diese Erfahrungen können wir uns aktiv ins Bewusstsein holen und geniessen.

Ich möchte Dich ermutigen, einen Schatz an Ressourcen zuzulegen. Schule Deinen Sherlock Holmes für Ressourcen in Deinem Leben, mach diese lebendig, schreib sie Dir auf und pflege sie regelmässig in Deinem Alltag.

Schule Deinen ressourcenorientierten Blick

Du kannst Deine Ressourcen aktiv fördern, in dem Du Deinen Blick weitest und auch wahrnehmen lernst, dass hinter vielen scheinbar destruktiven Mustern grosse Ressourcen verborgen liegen.

Übe Dich, Ressourcen zu erkennen und zu nützen. Übe, übe, übe, mach es Dir zur Gewohnheit, Ressourcen wahrzunehmen und zu geniessen. Öffne auch Deinen Blick für die Kraft hinter all deinen Überlebensstrategien und Mustern und suche nach der verborgenen Ressource dahinter.

Die Kraft der Ressource in der Nervensystemarbeit
Lass Dich inspirieren heute etwas für Dich zu tun

Ressourcen sind hilfreich, wenn sie gespürt werden

Ressourcen sind hilfreich, wenn wir sie wirklich spüren. Der Termin für die Sauna oder die Me-Time im Kalender wirkt nur als Ressource, wenn wir sie auch als wohltuend erleben und nicht als Muss oder Getrieben sein.

Ressourcen können wir nicht machen – wir müssen sie körperlich wahrnehmen, integrieren und über die Zeit verkörpern. Frag Dich also: «Wo spüre ich diese Ressource im Körper?» und falls das noch schwierig ist, probier Dir zu überlegen «wie würde es sich anfühlen, wenn ich das spüren könnte?»

Versuch dran zu bleiben, eine Beziehung mit deinen Ressourcen aufzubauen und übe, übe, übe.

Am Ende meines Blogartikels lade ich Dich ein, Dir zu überlegen, welche Ressource Du heute pflegen möchtest.

Falls Du mehr Anregungen für gelebte Ressourcen im Alltag suchst, lege ich Dir mein kostenfreies Dankbarkeit-Booklet ans Herz. Dort begleite ich Dich mehrere Tage dabei, deinen Blick für das Gute zu schulen und ins Spüren und Erleben zu kommen.

Die Kraft der Ressource in der Nervensystemarbeit
Dankbarkeit im Alltag vergrössert Deinen Blick für die stärkenden Dinge in Deinem Alltag

Liebe Grüsse,

Gertrud

Balance im Leben und im Nervensystem | ohne emotionale Überforderung

Embodiment | Nervensystem | Verbindung zu Dir

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