Meine liebsten Tipps, um Dein Nervensystem zu beruhigen

Tipps Nervensystem beruhigen

geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Ein angespanntes, dysreguliertes Nervensystem ist im Alltag kräftezehrend und ein guter Nährboden für Ängste, Panikattacken und chronische Stressmuster. Dies belastet nicht nur unseren Alltag, sondern auch unseren Körper, den wir gerne einfach ignorieren, bis er anfängt weh zu tun.

Hier findest Du eine lange Liste für Ideen, um Deinem Nervensystem etwas Gutes zu tun.

So funktionieren diese Tipps am effektivsten

Präsenz ist der wichtigste Schlüssel, um den Effekt all dieser Ideen auch wirklich im Nervensystem zu spüren. Also: Setz meine Tipps nicht nur mechanisch um, sondern versuche ganz bewusst zu beobachten, wie sich Deine Handlung gerade anfühlt.

Wo spürst Du eine Veränderung? Wie fühlt sich Dein Körper gerade an?

Spürst Du den Kontakt mit der Erde / Stuhl / Luft?

Du darfst weiterhin denken – aber versuche nicht Teil des Gedankens zu werden, sondern beobachte ihn mit Neugierde oder einem Schmunzeln:

Ich denke oft: „Ach schau, den Gedanken kenn’ ich nur zu gut. Seit wann ich den wohl schon denke?“

Nun hoffe ich, Du findest viele kleine Vorschläge, um in Deinem Alltag für mehr Balance im Nervensystem zu sorgen. Und vergiss nie:

Kleinvieh macht auch Mist!

X Ideen, um Dein Nervensystem sofort zu beruhigen

  1. Spür Deine Fusssohlen auf dem Boden, nimm wahr, wie stabil der Boden unter Dir ist
  2. Nimm den sicheren Halt Deines Stuhles im Rücken oder im Gesäss wahr
  3. Lass Deinen Blick im Raum (angenehm) langsam schweifen,
    nimm alle Dimensionen (links-rechts-oben-unten) ganz bewusst wahr
  4. 5-4-3-2-1:
    Nenne 5 Dinge, die Du siehst, 4 Dinge, die Du hörst, 3 Dinge, die Du spürst und 2 Dinge, die Du riechst, 1 Ding, dass Du schmeckst
  5. Konzentriere Dich für einige Momente nur auf einen Sinn und nimm ihn intensiv wahr
  6. Atme länger aus als ein, zähle dabei auf 4 oder 6 oder 8
  7. Atme bewusst in den Bauch & spür mit der Hand hin, wie er sich beim Einatmen wölbt und beim Ausatmen senkt
  8. Nimm den Gedanken, den Du gerade denkst, nicht so ernst
  9. Lache – es reicht schon, wenn Du die Mundwinkel bewusst nach oben ziehst
  10. Bewege Dich wie ein Faultier, mache bewusst ein, zwei Schritte wie in Zeitlupe oder senke Deine Arme ganz langsam
  11. Öffne das Fenster, spür die frische Luft auf der Haut
  12. Lausche den Vögeln, hörst Du, wie sie gerade das Leben feiern?
  13. Beobachte den Wind und stell Dir vor, wie er schweres mitnimmt und Schönes zu Dir weht
  14. Mach einen Spaziergang, geh langsam und nimm Kontakt mit der Natur um Dich auf
  15. Sei kreativ, ohne auf das Ergebnis zu achten
  16. Male oder zeichne
  17. Mach ein Nickerchen und stell danach gerne fest, dass nichts passiert, wenn Du Dir eine Pause vom Machen gönnst
  18. Streichle Dein Haustier
  19. Singe oder trällere vor Dich hin
  20. Gönn Dir früher ins Bett zu hüpfen
  21. Hör Deine Lieblingsmusik
  22. Spiel mit einem Kind und lass Dich voll und ganz auf das Spiel ein
  23. Lauf barfuss über eine Wiese oder einen Kieselweg
  24. Tanze frei
  25. Schüttle Deinen Körper sanft
  26. Spüre die warmen Sonnenstrahlen auf der Haut
  27. Klopfe Deinen Körper sanft ab
  28. Dusche kalt
  29. Iss langsam und bewusst
  30. Lese und tauche in die Geschichte ein
  31. Koche bewusst und nimm die Details mit allen Sinnen wahr
  32. Beobachte Deine Gedanken – neugierig, nicht urteilend und wertend
  33. Sprich wohlwollender mit Dir selber
  34. Red Dir selber gut zu
  35. Vertrau Dir selber mehr
  36. Stell mehr Fragen: „Was, wenn das Leben für mich ist?“; „Was, wenn das das Beste ist, dass mir passieren konnte?“; „Was, wenn die Lösung bereits da ist und ich sie nur noch nicht kenne?“
  37. Erlaube Deinen Gefühlen, da zu sein. Sortiere sie nicht in gute und schlechte Gefühle.
  38. Leg Dich auf den Boden und beobachte den Himmel
  39. Schreib in ein Journal
  40. Beobachte ein fliessendes Gewässer
  41. Lass Deine Füsse im Wasser baumeln
  42. Finde eine Handarbeit
  43. Spür die Luft auf der Haut und werde Dir so Deiner Körpergrenzen bewusst
  44. Frage jemanden um Rat
  45. Geh schwimmen, spür wie das Wasser Dich trägt
  46. Bitte um Hilfe
  47. Geniess ein warmes Bad
  48. Mach eine Entspannungsübung
  49. Nutze den Psychologischen Seufzer
  50. Geniesse eine Yogaübung
  51. Verwöhne Deinen Körper
  52. Tue Dir selbst etwas Gutes
  53. Schnuppere an Blumen
  54. Führe ein Dankbarkeitstagebuch
  55. Löse ein Kreuzworträtsel oder Sudoku
  56. Grab im Garten, schneide Blumen, mähe Gras – mit allen Sinnen
  57. Erinnere Dich an etwas Schönes
  58. Ruf eine liebe Person an
  59. Dehne und strecke Deinen Körper bewusst
  60. Hol Dich zurück in das (sichere) Hier und Jetzt
  61. Nimm den Druck für ein paar Augenblicke aus der Situation
  62. Kämpfe nicht gegen – die Anspannung, die Wut, die Trauer oder die Müdigkeit usw.
  63. Trinke Wasser, am besten warmes Wasser schluckweise
  64. Erinnere Dich, wie viel Du schon geschafft hast
  65. Siniere ein bisschen über: Was, wenn alles gut ist? Wenn ich bereits gut genug bin?
  66. Mach etwas Lustiges
  67. Verbringe Zeit mit wichtigen Menschen
  68. Unternimm etwas, brich aus dem «müssen, aber dann …» etwas aus
  69. Praktiziere Shinrin Yoku (Waldbaden)
  70. Verreibe ein ätherisches Öl auf Deinen Handgelenken oder nutze einen Diffusor
  71. Massiere Deine Füsse auf eine angenehme Art
  72. Höre eine traumasensible Meditation

Langfristige Nervensystem Heilung

Dein Nervensystem beeinflusst alles – wie Du fühlst, wie Du Dinge bewertest, wie Du über heute, morgen und gestern denkst und wie Du reagierst. Aber auch wie Du verstoffwechselst oder Dein Immunsystem agiert.

Unser Nervensystem rutscht in die Dysregulation durch anhaltende Stressbelastungen oder unverarbeiteten Überforderungen und Verletzungen, die wir oft schon seit unserer Kindheit in uns tragen. Auch wenn wir keine Worte oder konkrete Bilder dazu greifen können, wirken sie in unserer Neurobiologie. Dies beeinflusst unseren Alltag, verhindert die Fähigkeit zu entspannen, uns abzugrenzen oder zu regenerieren und färbt unsere Wahrnehmung der Welt und des Lebens.

Die gute Nachricht ist: Unser Nervensystem kann sich erholen und neu vernetzen – bis ins hohe Alter. Unser Gehirn verliert die Fähigkeit zur Neuroplastizität zeitlebens nie. Es braucht dabei oft ein individuelles Vorgehen, aber die obige Liste ist ein guter Anfang, um Dir selbst Mikromomente der Entspannung und Erholung bis auf Ebene Neurobiologie zu gönnen.

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2 Antworten

  1. Liebe Gertrud
    Danke für die vielen tollen Ideen. Besonders gut gefallen mir heute 12, 22 und 53. Was mir auch guttut, ist in der Nacht in den Sternenhimmel zu schauen.

    Liebe Grüsse
    Esther

    1. Ja Blumen, Kinder und Vögel sind schöne Anker, Dein Sternenhimmel hüpft am besten als Tipp 73 auf den Blog. Ich sitze selbst fast täglich auf meiner Dachterrasse, bevor ich einschlafe, und geniesse den Sternenhimmel und den See.

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