6 Dinge, wie Du Dein Nervensystem im Alltag unterstützt

Nervensystem Unterstützung - 6 Dinge im Alltag

geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Wie unterstützt Du im Alltag aus Nervensystemsicht besser? Im Kopf wissen die meisten bereits, was uns guttut oder fehlt. Lustigerweise gelingt es im Alltag aber wesentlich härter, Vorsätze umzusetzen oder Veränderungen konsequent durchzuziehen.

Das Puzzle-Steinchen, das wir gerne vergessen ist unsere Physiologie – unser System, das uns am Leben hält und uns steuert. Unser Nervensystem ist in diesem System ein zentrales Bauelement, das wir in unserem Alltag viel zu wenig kennen. Die wenigsten von uns lernten jemals im Leben, ihrem Nervensystem zuzuhören oder es zu unterstützen.

Wenn wir lernen, unseren eigenen Zustand besser zu lesen und üben, Dinge auszuhalten, die wir als unangenehm oder unpassend empfinden, verändert sich etwas in unserem Alltag – zum Besseren.

In diesem Blogpost gebe ich Dir 6 alltägliche Dinge an die Hand, die Dich in all Deinen Anteilen – den starken und den versehrten – unterstützen. Du kannst lernen, einfacher und vitaler durch Deinen ganz normalen Alltag zu kommen. Mach Zeit für neue Gewohnheiten und einen neuen Fokus, auf Dinge, die für Dich sind und Dir guttun – langfristig.

Spür, dass Du eine Wahl hast

Nervensystem Unterstützung - 6 Dinge im Alltag
Mach es Dir zur Gewohnheit, bewusst zu wählen – lerne Deine Reaktionen neugieriger wahrzunehmen

Unsere alten verletzten Anteile bemerken wir in dem Moment, in dem uns etwas triggert. Wir reagieren und wir glauben keine andere Wahl zu haben. Übe im Alltag wahrzunehmen, was abläuft (im Körper, in Deinen Gedanken, Deinen Gefühlen), wenn Du reagierst. Werde neugierig.

Dafür brauchst Du eine Pause zwischen Ereignis und Handlung. Das ist nicht etwas, das wir im Alltag üben. Aber es ist eine Ressource, die Du im Alltag stärken kannst. Pausiere, spür wie Du handeln möchtest und dann sei neugierig, ob Du auch anders reagieren könntest. Finde Deine Wahl, wähle öfters!

Sei neugieriger auf das Leben und seine Überraschungen

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Kultiviere Neugierde und fokussiere auf Möglichkeiten und Unterstützung

Sorgen über die Zukunft sind so alt wie die Menschheit. Unser Nervensystem unterstützt unsere Sorgen – voller guter Absichten. Aus Nervensystemsicht muss jede Gefahr vermieden werden – so ist Dein Überleben gesichert. Unser täglicher Fokus kann sich auf die Zukunft stürzen und sie in dunklen Farben malen. Unser Verstand hilft dabei und die Gesellschaft noch viel mehr.

Aber nichts passiert, wenn Du Dich neugierig auf den nächsten Tag freust. Was kann ich erleben, wäre es nicht toll, unerwartet freudig überrascht zu werden? Was, wenn alles besser als erwartet wird? Ich kann Dich beruhigen – auch mit diesem Fokus verlierst Du Deine Problemlösungsfähigkeit nicht. Du kümmerst Dich einfach um Probleme, wenn sie real sind. Und frag Dich dabei ruhig auch immer wieder «was, wenn die Lösung bereits da ist …?».

Entspanne Deinen Körper öfters während des Tages

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Spüre Deinen Körper – ohne dass er weh tut

Nutze kleine Momente im Alltag wieder bewusst Kontakt zum Körper herzustellen – nicht weil er weh tut, sondern weil Du neugierig bist, wie er sich anfühlt. Unser stressiger Alltag spiegelt sich im Körper. Also nimm Dir Zeit bewusst Deinen Kiefer zu lockern. Deine Schultern zu senken und den Bauch wieder weich werden zu lassen. Alleine diese kleinen körperlichen Veränderungen ändern das Stressempfinden unseres Systems und helfen uns, mit dem Auf und Ab des Lebens innerhalb unseres Stresstoleranzfensters umzugehen.

Sage öfters einfach Nein und übe, Reaktionen auszuhalten

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Lerne Dein Nein auszuhalten – Dein Gegenüber ist erwachsen und kann mit seiner Frustration umgehen

Klarere Grenzen setzen, ist für viele ein echt schwieriges Unterfangen. Der Grund dafür ist nicht fehlender Wille, sondern ein Nervensystem, das enttäuschte Erwartungen anderer Menschen als (lebens-)gefährlich einordnet. Nein ist ein ganzer Satz und wir können lernen, ihn als gut und richtig zu empfinden.

Daher übe öfters, einfach Nein zu sagen und beobachte Deine inneren Regungen, Empfindungen und Gedanken. Bleib spielerisch – auch wenn Dein Gegenüber sich frustriert, um seine eigenen Erwartungen kümmern muss. Dein Gegenüber ist erwachsen genug, sich mit seinen Erwartungen auseinander zu setzen. Seine Reaktion hat nichts mit Dir zu tun, sondern wiederum mit seinem inneren Erleben.

Nimm Dir Zeit für die Schönheit um Dich

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Lass den Blick in die Natur schweifen – nimm schöne Farben, Gerüche, Geräusche einfach wahr

Mach während Deines Tages immer wieder kurze, bewusste Momente, in denen Du die Natur um Dich bewusst nach Schönem absuchst. Was macht die Sonne, wie Grün ist die Pflanze vor Dir, trällert ein Vogel, und feiert das Leben? Was treibt gerade wieder aus, wo siehst Du Erneuerung und Fülle? Übe Dich darin, Deinen Fokus immer wieder aus dem reinen analytischen Tun hinaus in die Umgebung und der alltäglichen Schönheit zu richten. Deine Füsse sind wunderbare Helfer, Dich im Alltag zu erden und Sicherheit ins (Nerven)System im Jetzt zu bringen.

Gib schmerzvollen Gefühlen Raum und beobachte sie

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Schmerzvolle Gefühle sind nicht negativ – erlaube ihnen ihren Raum und Zeit

Viel von unserem Tun hat das Ziel, unangenehme Gefühle zu vermeiden. Trauer, Wut oder Zorn sind aber wichtige Botschaften unseres Nervensystems. Lerne, sie zu beobachten. Wie fühlt sich Dein Körper gerade an? Habe ich einen Impuls? Reagiere nicht einfach, sondern übe, mit Deinen unangenehmen Gefühlen einfach zu sein. Gib ihnen Raum und sorge in dieser Zeit für extra Stabilität (spür den Boden, finde Halt auf dem Stuhl, an einen Baum gelehnt, in einer Umarmung).

Erkenne, dass zwischen Deinen Empfindungen und unseren Gedanken und Handlungen eine sehr individuelle Verbindung existiert, die sich aus Deiner Vergangenheit speist. Gerade die heftigen Emotionen, sind starke Gefühle, die wir unterdrücken mussten / wollten. Übe Dich in innerer Zuwendung, gib Gefühlen im Jetzt achtsamen und wohlwollenden Raum. Du wirst erstaunt sein, wie kurz der Lebenszyklus einer Emotion, die einfach da sein darf, ist. Mehr dazu kannst Du in meinem Blogpost «mit Emotionen heilsam umgehen» nachlesen.

Hab Spass menschlich zu sein

Dein Nervensystems zu stärken, beginnt damit, Dir zu erlauben, menschlich zu sein – zu trauern, selber Raum zu beanspruchen und Bedürfnisse und Grenzen zu haben, die auch erfordern, dass Du „nein“ sagst. ⁣

Erlaube Dir im Alltag, diesen Raum, menschlich zu sein, immer weiter auszudehnen. Das Leben unterstützt Dich wesentlich leichter, wenn Du es ihm erlaubst.

Nimm Dir Raum, spür Dich bewusst – auch wenn es unangenehm ist, atme einfach weiter und übe Vertrauen in Dich und das Leben aufzubauen. Nichts muss und alles darf.

Frage Dich öfters im Alltag: «Was, wenn alles gut ist, so wie es ist und ich es einfach noch nicht erkenne?» – vielleicht ist alles einfacher als Du denkst und die Antwort schon in Deinem Umfeld.

Übe dieses Gefühl: Das Leben ist für mich. Was an Gutem übersehe ich? Was tut mir jetzt gut – nicht morgen, jetzt! Schenk Dir selber immer wieder eine warme Umarmung – im wahrsten Sinne des Wortes!

Liebe Grüsse,

Gertrud

Balance im Leben und im Nervensystem | ohne emotionale Überforderung

Embodiment | Nervensystem | Verbindung zu Dir

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