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Was war meine Motivation hinter meiner Meditationslehrer Ausbildung? Vielleicht hast du meinen persönlichen Blogpost bereits gelesen, in der ich meine Lebensstationen hin zum Embodiment Coach für ein reguliertes Nervensystem chronologisch aufliste. Falls nicht, kannst du ihn hier gerne nachlesen.
Nach dem Abschluss meiner Krebsbehandlung und dem Verkauf meiner Online Party Boutique im Mai 2019 konzentriere ich mich darauf, Achtsamkeit und Präsenz in meinem Alltag zu verankern.
Für eine Persönlichkeit wie mich, die Sicherheit im Leben, durch viel tun und am besten unabhängig von anderen Menschen, spüren konnte, war das eine Mammutaufgabe. Die Stimme im Kopf, die mich als faul, egoistisch und als Versager beschimpfte, war immer wieder brüllend laut.
Ohne meine Einsicht, dass mein persönlicher Dauerstresslevel Teil meiner Krebsdiagnose war, hätte ich mir nie im Leben, Monate an nichts tun, erlaubt. Für mein altes Ich waren Tage ohne Leistung oder Multitasking absolute Gefahrenzonen und grosse Schuldtrigger.
Inspirationsquellen für mehr SEIN statt TUN im Alltag
Für mich war klar, dass ich unbedingt Strukturen brauchte, um selber besser im Jetzt und im einfach SEIN ankommen zu können.
Schon während meiner Krebstherapie begann ich persönliche Geschichten von dokumentierten «Radical Remission» Patienten zu lesen und zu schauen. Shin-Ichiro Terayama zum Beispiel begann während seiner palliativen Nierenkrebsphase jeden noch erlebten Morgen mit Freude aus tiefstem Herzen zu begrüssen – er hörte die Vögel, sah die Sonne, atmete die frische Luft und freute sich diesen Moment noch wahrzunehmen.
Ich begann also genau das in meinen Alltag zu übernehmen. Ich öffnete die Fenster, freute mich über die Seesicht, hörte die Vögel zwitschern und atmete Dankbarkeit in mich ein. Dabei stellte ich mir vor, wie diese Freude und all diese Energien um mich herum in jeder meiner Zellen zu vibrieren begann. Ich tue das heute noch täglich, bevor ich einen Fuss aus dem Bett schwinge.
Ausserdem wusste ich, dass ich mein Gefühl keine Kindheit gehabt zu haben und meine Wut und Traurigkeit über diese Tatsache verändern musste. Analysiert und verstanden hatte ich sie schon genug – nichts hat sich aber daran geändert, dass ich mich im Leben permanent schuldig bzw. angegriffen fühlte. Ich suchte also zunächst für mich Loslass-Lern-Kurse und fand Christie Sheldon via Mindvalley.
Mich faszinierte diese Art, meine Gefühle wahrzunehmen und gleichzeitig durch eine Energie, auf die ich immer Zugriff hatte, zu verändern. Kein Denken, kein Tun, keine schwere Arbeit, sondern das bewusste Einladen einer energetischen Hilfe, die ich bis dato nie wahrgenommen hatte. Diese kurzen energetischen Loslass-Audios halfen mir, mir Zeit für mich zu nehmen, nur zuzuhören und mir vorstellen, wie die Storys hinter meiner Geschichte sich überraschend einfach verändern liessen.
Diese Energiearbeit war spielerisch und leicht, brachte mich ins Erlauben. Was, wenn es funktionierte, belastende Gefühle zu transformieren, und nicht nur Zeit, um in mich hineinhören erreichte? Hat es funktioniert? Definitiv! Wesentlich besser als jede Therapie und jedes Wissen, das ich mir die letzten 3 Jahrzehnte dazu gönnte.
Waldbaden und mit allen Sinnen in die Natur gehen, war ein weiterer Puzzlestein in meiner Reise zu mehr Sein und Achtsamkeit im Alltag. Ich baute diese bewussten Spaziergänge mit Grüntönen oder Gerüchen fix in meinen Alltag ein. Ich war ja nicht mehr berufstätig und meine 4 Kinder immer wieder stundenweise in der Schule. Von daher erlaubte ich mir all diese Dinge einfach mal neugierig monatelang zu erproben und einfach zu schauen, wie es mir und meiner Erkrankung damit ging.
Meine Meditationspraxis entsteht
Ich fülle meinen Alltag mit soviel Achtsamkeit wie möglich. Ich erinnere mich, wie sehr mich die Bücher von Deepak Chopra in den 90er Jahren begleiteten. Sie motivierten mich schon damals, mehr von innen über Vorstellungskraft heraus zu erschaffen als über reines Tun.
Wie wunderbar, dass er immer wieder seine 21 Tage Meditationspraxis kostenlos anbot. Tolle App, einfache Bedienung – solche Dinge schätzte ich auch weiterhin. Gerade das Mantra «AHAM – Wer bin ich?» wurde eine tägliche Übung, wenn ich mir Zeit nahm, einfach zu sitzen und zu atmen.
Ich wollte verlernen, wer ich glaubte zu sein und neu erfahren, wer ich wirklich bin. Ich versuchte diese Verbindung zu einer universellen Kraft in mir zu nähren und auch zu erfahren. Gleichzeitig übte ich, mehr Fragen zu stellen als Antworten mir selber zu geben.
Für jemanden, der gerne die Kontrolle behält, in dem er selber macht und selber entscheidet, war dieses Loslassen üben, von zu wissen, was jetzt das Beste ist, sehr ungewohnt. Aber da ich schon mal dabei war, zu verlernen, wie ich das Leben normalerweise spielte, konnte ich dieses Offen-Sein für neue, überraschende Lösungsvarianten auch gleich mit üben.
Ich begann mich im Alltag zu fragen: „Was, wenn ich Antworten einfacher bekomme, in dem Moment, in dem ich mich selber nicht über eigene Lösung limitiere.“ In den täglichen Meditation-Sequenzen übte ich, das Ergebnis loszulassen und weniger Kontrolle behalten zu müssen. Ich übte, erlauben und vertrauen. Chopras Texte und Mantras und Bücher wurden mir ein täglicher Begleiter.
Mein Wunsch wächst, etwas weiterzugeben, was mir guttut
2020 – ein Jahr nach meiner Krebstherapie spürte ich langsam wieder Energie, etwas im Aussen zu machen. Das Jahr seit meiner Krebstherapie und dem Verkauf meines Onlineshops nutze ich, zu üben, nichts zu machen. Zu schlafen, wenn ich müde war, dem Wind zuzuhören oder immer wieder einfach zu atmen und zu spüren, wie froh ich bin, dass ich noch atme.
Plötzlich veränderte sich aber die Energie in mir. Ich wollte wieder im Aussen etwas vertiefen und eventuell auch weitergeben. Ich schaute mir mehrere Ausbildungsoptionen an. Intuition-Training, ganzheitliche Coaching-Programme und auch Meditation-Lehrgänge.
Ob ich es nur für mich und meine Familie nutzen würde, wusste ich zu diesem Zeitpunkt nicht. Mein Wunsch war, mehr Wissen über das zu erwerben, was ich gerade selber praktiziere und meinen eigenen Selbstheilpfad noch weiter zu vertiefen.
Es fiel mir relativ leicht, mich schlussendlich für eine Meditationslehrer Ausbildung am Chopra Institut zu entscheiden. Schliesslich lese ich Deepaks Bücher seit 1994 und auch seine Meditation-Challenges waren immer leicht, inspirierend und voller universeller Tiefe. Kein Voodoo, kein «du musst» – sondern probier es mal mit dieser Atemtechnik oder diesem Gedanken und schau, was sich bei dir verändert.
Meine Premordial Sound Meditation-Ausbildung ist ein erstes Puzzleteilchen
Die Meditationslehrer Ausbildung ging über mehrere Monate und war voll mit praktischer Übungsanleitungen und alten Yoga Sutra Wissen. Mein Kopf lernte nun einzuordnen, was ich da letzten Monate selber praktiziert hatte und warum sich nicht nur mein Tagesablauf, sondern auch mein inneres Empfinden immer mehr entschleunigt und reguliert hatte.
Die Ausbildung war eine lebensverändernden Reise und die Sequenzen mit Deepak Chopra, Roger Gabriel und anderen Ausbildern waren super vielseitig.
Es gab Antworten auf grundlegende Fragen wie: Was ist Meditation? Was kann ich von dieser Transformationserfahrung erwarten? Was sind die Ursprünge der Meditation, der Mantra-Praxis und ihrer Abstammung? Was ist Vedanta und wie dient diese alte Philosophie als Grundlage der Primordial Sound Meditation?
Heute weiss ich, dass diese Ausbildung nur der erste Schritt war, auf einer Reise, in der ich mehr Selbstheilungswissen an Menschen weitergebe, die sich ständig antreiben, überlasten und nie das Gefühl haben, genug zu sein oder genug richtig gemacht zu haben. Meditation-Wissen ist heute nur ein Aspekt meiner Arbeit am Seinszustand einer Person, ergänzt sie aber ideal.
Mehr zur Premordial Sound Meditationsmethode findest du ausserdem in einem meiner älteren Blogposts.