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In meinem Workshop «Deine Nervensystem-Landkarte» erkläre ich den Teilnehmern, warum es wichtig ist, die Sprache unserer Biologie, unserer Neurobiologie verstehen zu lernen.
Im Erfahrungsaustausch im Anschluss an die Reise durch die eigenen Zustände, geht es auch um die Arten und Weisen, wie unser Körper nein sagt.
Unser Körper ist ein Meister der Kommunikation, doch verstehen wir oft nicht seine Botschaften. Die Art, wie wir stehen, die Empfindungen, die wir spüren, die Emotionen, die wir erleben, und sogar unsere Gedanken sind Teil dieser Sprache. Das limbische System und das Nervensystem spielen dabei eine entscheidende Rolle.
Der Körper kommuniziert via Haltung
Dein limbisches Systems Schutzinstinkt wird sich in Deiner Körperhaltung zeigen. Haltung, die zusammengezogen, verschlossen, schützend – sie kann zeigen, dass etwas für die Sensorik Deines Körpers unsicher, verletzend, nicht würdigend oder klug ist.
Der Körper kommuniziert via Empfindungen
Dein Nervensystem hat 3 Schutzzustände: Kampf-Flucht; Freeze oder Shutdown.
In jedem dieser Zustände produziert der Körper unangenehme Empfindungen wie Schmerz, Schwindel, Müdigkeit, Zittern, Hitze, Kälte und Spannung, um Angst, Überforderung, Scham, Hilflosigkeit oder Wut zu kommunizieren.
Forschung zeigt, dass diese unangenehmen Empfindungen sich in den Schultern, dem Gesicht zeigen und im Darm, falls es Wut, Angst oder Scham ist.
Der Körper kommuniziert via Emotionen
In Kampf-Flucht erzeigt der Körper Angst, um uns zur Flucht zu bewegen, Wut, um uns zum Angriff motivieren. Diese Emotionen sind im Freeze oft noch präsent, aber mit einem wachsendem Gefühl von Überforderung. Bring neugieriges Bewusstsein in diese Emotionen, um zu verstehen, was Dein Körper versucht zu sagen.
Wenn Du nicht Nein sagst, wird Dein Körper für Dich Nein sagen.
Gertrud Angerer
Der Körper kommuniziert via Gedanken
Im aktivierten Schutzprogramm wird der Körper Gedanken auslösen, um Sicherheit zu finden. Wie «Ich muss etwas machen» oder «Ich sollte etwas tun, kann aber nicht.» Der Körper wird auch innere Bilder erzeugen, um sein Nein zu kommunizieren. Das können Erinnerungsfetzen sein oder angstvolle Bilder oder Katastrophenszenen.
Sein Nein zu gesunden Entscheidungen
Manchmal sagt der Körper nein zu Dingen, die gut und weise sind – Bsp gesunde Grenzen. Das passiert, wenn gesunde Entscheidungen mit Schutzmechanismen kollidieren oder wenn Trauma unsere Neurozeption (die Fähigkeit unseres Gehirns Gefahren zu erkennen) vernebelt.
Sicherheit und Verbindung schaffen
Wenn das passiert, ist es enorm wichtig wahrzunehmen, in welchen Zustand der Körper sich befindet, in dem wir ihm Sicherheit, Wohlwollen und Verbindung signalisieren, und tröpfchenweise Exposure zu gesunden Erfahrungen anbieten, die sich noch verletzlich anfühlen.
Dein Gewinn, wenn Du dran bleibst
Lerne die Kunst Deinen Körper und seine Sprache zu verstehen, gespeicherten Hochstress (Traumaerfahrungen) zu verarbeiten und Dein Nervensystem und damit Deinen Körper und Dein Leben zu öffnen für Lebendigkeit, Balance und empfundene Freiheit.
Viele Menschen kommen zu mir, wenn ihr Körper sie mit beunruhigenden Schmerzen quält, sie einschränkt oder Ängste auslöst. Sie hoffen, dass 2–3 Regulationssitzungen die Lösung bieten – ohne sich Zeit für die Erforschung ihrer Reaktionen, Empfindungen und inneren Bilder nehmen zu müssen. Doch Veränderung, auch der Symptome, erfordert Selbstreflexion und die Bereitschaft, Unangenehmes zu spüren und zu verarbeiten.
Ich möchte so viele wie möglich dazu ermutigen, die Sprache ihrer Neurobiologie frühzeitig zu erlernen. Es ist eine Reise, manchmal herausfordernd, aber nichts bereichert das Leben mehr als die Arbeit an den eigenen Prägungen – mit dem Ziel, sie zu heilen oder zu verarbeiten und Sicherheit und Verbundenheit zu gewinnen.
Ein erster Schritt ist, die Sprache des Nervensystems verstehen zu lernen. Ich führe regelmässig Workshops durch, in denen wir live in Deine persönlichen Stresszustände eintauchen, damit Du Deinen inneren Beobachter stärken kannst, was bei Dir körperlich gerade abläuft.