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Guten Morgen – der Tag beginnt netterweise erst um 8:00. Wie immer schaue ich zuerst bewusst aus dem Fenster und nimm die Natur um mich wahr. Heute kein spektakuläres Sonnenlicht Schauspiel, dafür Nebel. Der Herbst hat also definitiv begonnen.
Ich mag, wie sich die Blätter in meiner Umgebung plötzlich radikal von noch fast grün in alle Farben verwandeln und manche Bäume sind plötzlich kahl. Es sind wenige kalte Tage, die es braucht, um den Verwandlungsprozess in der Natur offensichtlich zu machen.
Ich wundere mich nicht, dass ich gleich am Morgen so einen Reminder ziehe. Meine eigenen Pausen muss ich mir immer wieder selber schmackhaft machen. Gerade meine Selbstständigkeit fördert oft viel mehr als ich möchte, meine alten Muster ständig zu wenig zu schaffen und mehr erledigen zu sollen. Also bewusst innehalten, zu spüren, welche Geschichten meine Gedanken erzählen, Mut fassen, Dinge einfach geschehen zu lassen – all dies ist ein ständiger Prozess in meinem Alltag.
Dieses Regal an Prosecci und anderen perlenden Getränken fand ich beim Metzger. Aber gekauft haben wir schlussendlich im Mövenpick Wein, die uns spontan immer wieder etwas Neues finden lässt. Ein spanischer Cava und was soll ich sagen: Es war ein Glücksgriff. Trocken, perlend und wirklich ein Genuss zum Anstossen.
Bevor mein Mann Aufgaben im Büro ein paar Stunden erledigte, nutzten wir die ruhige Innenstadt am Samstagmorgen, um gemeinsam einen Kaffee zu trinken. Im Niederdorf gibt es ja genug Auswahl, aber nicht viel hat schon um 9:00 morgens offen. So können wir noch besprechen, was wir übers Wochenende im Garten oder im Haus zusammen machen können – neben den Kindern, Jobs und fixen Plänen.
Meine Kinder sind sich jedenfalls sicher, dass wir dieses Jahr wieder das volle Zirkusprogramm in Zürich machen sollten. Der Weihnachtszirkus am Bauschänzli in Zürich ist wahrlich eine tolle Tradition, die neben dem Weihnachtstram bleibende Erinnerungen bei meinen Kindern hinterlassen hat.
Eine meiner langjährigsten Freundinnen hat Zeit für Tratsch und Kaffee – schliesslich haben wir beide österreichische Wurzeln und wir machen unser Kaffeehaus oft gerne bei uns privat. Wir hatten die letzten Wochen nie Zeit uns am Bürkliplatz zum Kaffee am Markt zu treffen, daher war ich froh am Morgen noch bei ihr vorbeischauen zu können.
Ich war fast ein bisschen verspätet vom Kaffee bei meiner Freundin, um meinen 12-Jährigen und eine Kollegin nach der Vorbereitung abzuholen. Klar könnten wir auch nur privat zu Hause lernen, aber in der Zwischenzeit schätze ich es, dass die Kinder sich einen Vormittag oder Nachmittag strukturiert und begleitet vorbereiten können. Es nimmt viel Frust aus dem ganzen extra Lernen und entlastet mich.
Zuvor lieferte ich noch die Kollegin meines Sohnes zu Hause ab und holte den Braten vom Metzger. Unser Jüngster war trotzdem froh, war ich dann noch etwas am Feldrand, um sein Spiel zu sehen. Ehrlich gesagt bewundere ich seine Disziplin mehr oder weniger jedes Wochenende bei jedem Wetter noch 3–4 Stunden am Fussballplatz zu verbringen. Ich finde es faszinierend, wie jedes unsere Kinder seine eigenen Vorlieben entwickelt. Vom Turmspringen, Bouldern, Scootern, Rudern, Biken und Basketball haben wir langsam alles mit den Kindern erlebt. Den Fussball entdeckte aber erst der Vierte.
Gegen 15 Uhr fange ich dann an, das Abendessen vorzubereiten. Grosse Töpfe habe ich glücklicherweise genug, denn neben meinen hungrigen Jungs kommen noch Freunde mit 3 weiteren Kindern zu uns zum Abendessen. Er ist ein Jugendfreund meines Mannes, den wir nach 25 Jahren an der Hochzeit meines Schwagers vor 2 Monaten wieder trafen. Schön verstanden wir uns auch nach so viel Zeit sehr gut, heute Abend würden sich unsere Kinder zum ersten Mal auch kennenlernen.
Ich mag unsere grosse Eckbank und den langen Tisch – wir können mühelos 3 Familien um den Tisch setzen, ohne grosse Probleme. Im Alltag wird hier vor allem gespielt und gearbeitet, aber wenn Freunde oder Familie kommen, decke ich ihn zum Essen.
Bald werden die Freunde an der Tür klingeln. Der Apero wartet schon und meine Kinder fragen schon fünfzig Mal, wenn wir endlich die Chips und den Kindersekt verteilen. Nach dem Apero gibt es noch Braten, Kartoffelbrei und viel Wurzelgemüse. Das Dessert brachten unsere Freunde. Es gab Mousse au Chocolat weiss und braun und viele Kekse. Den Grappa liess ich aus, der wäre mir jetzt wirklich zu viel gewesen, aber ein Espresso hatte noch Platz.
Es war spät, bis ich sowohl die Küche wieder sauber hatte als auch alle Kinder im Bett schliefen. Trotzdem, ich kann nie einfach nur ins Bett gehen, ich brauche noch etwas Abschaltzeit am Sofa. Ich holte mir einen grossen Krug Wasser und sah eine weiter Folge Downton Abbey. Danach fiel ich wirklich müde ins Bett. Es war ein langer, aber guter Tag!
Liebe Grüsse
Geine Gertrud
12 von 12 ist eine Blogger Tradition, die im deutschsprachigen Raum von Caro, vom Blog Draussen mit Kännchen, mit Leben gefüllt wird. Du kannst weitere persönliche Einblicke vom 12. November 2022 hier finden.